Gartentipp

 

 

 

 

 

 

Erdbeeren – nun auch im eigenen Garten
9. Juni 2025

Monatserdbeere

Deutsche Erdbeeren gibt es schon seit ein paar Wochen aus dem geschützten Anbau bzw. verfrühten Anlagen. Doch jetzt reifen auch die eigenen, freuen sich die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie. Die Pflanzen mit ihren begehrten roten Früchten stehen in im Beet oder auch in Gefäßen.

Mit verschiedenen Sorten lässt sich die Erdbeer-Ernte über einen größeren Zeitraum verlängern. Wer mehr Platz für Erdbeerpflanzen hat, kann so stets frisches Saison-Obst ernten.

Erdbeere – beliebtes Beerenobst

Einer Umfrage nach sind Erdbeeren das beliebteste einheimische Obst und haben den Apfel verdrängt. Zudem sind die Früchte kalorienarm, jedoch reich an Vitaminen. Die typische Erdbeersaison, besonders bei eigenen Früchten, liegt im Juni. Täglich können frische, rote Erdbeeren gepflückt und genascht oder verarbeitet werden. So landen sie, wenn nicht gleich pur verzehrt, im Müsli, im aromatisierten Wasser oder in der sommerlichen Erdbeerbowle. Sie werden als Kuchenbelag, Smoothie, Erdbeermilch oder für Fruchtaufstriche genutzt.

In Hofläden und bei Direktvermarktern wird der Beerenhunger gestillt, wenn selbst nicht genügend Früchte geerntet werden. Wer größere Mengen, z.B. für Fruchtaufstriche benötigt, kann sich bei der „Selbstpflücke“ Früchte frisch vom Acker pflücken.

Denken Sie auch jetzt schon an die Pflanzung für die nächste Saison! Erdbeeren werden meist zwei Jahre beerntet, denn bei längerer Standzeit entwickeln sich Krankheiten. Bis Mitte August müssen die Grünpflanzen gesetzt sein, damit sie bis zum Winter kräftig zuwachsen und somit viele Blüten für das kommende Jahr anlegen. Wer eigene Ableger zur Vermehrung nutzt, sollte bevorzugt das erste Kindel von wüchsigen, gut tragenden Mutterpflanzen entnehmen. Oft wurzeln diese schon im Beet, wo sie abgestochen werden und zunächst in einem Gefäß, z.B. Balkonkasten, zügig weiterwachsen. Das Entfernen überzähliger Ausläufer entlastet die noch fruchtenden Mutterpflanzen.

Erdbeeren – vielfältige Sorten und Typen

Am bekanntesten sind sicherlich einmaltragende Sorten mit ihrer großen Vielfalt. Da die Pflanzen aber normalerweise nur ein bis drei Jahre im Beet bleiben, bietet sich dadurch aber die Möglichkeit öfter neue Sorten auszuprobieren. Frühe reifen in milden Gegenden ab Ende Mai, dann kommt die Hauptsaison den ganzen Juni und bei ganz späten Erdbeer-Sorten (z.B. ‘Malwina‘ und ‘Symphony‘) gibt es im Juli noch rote süße Früchte.

‘Ostara‘ oder ‘Mara de Bois‘ sind mehrmals tragende Sorten. Sie haben die Eigenheit, dass sie auch im Sommer und Herbst Blüten und Früchte anlegen, sodass neben der Ernte im Juni auch noch später im Jahr weitere Erdbeerfrüchte zu erwarten sind. Bricht man den ersten Blütenbesatz im Frühjahr aus, fördert dies die Bildung des zweiten Flors. Dadurch verbessert sich die Erntemenge, vor allem aber die Fruchtqualität und Größe der daraus später tragenden Beeren.

Besonders beliebt sind die kleinen hocharomatischen Monatserdbeeren, die an kleine Walderdbeeren (Fragaria vesca) erinnern. Sie tragen von Juni bis Oktober stets Blüten und Früchtchen. Am bekanntesten sind die Sorten ‘Rügen‘ und ‘Alexandria‘, sowie ‘Hummis Waldfee‘, ‘Waldkönigin‘. Im Gegensatz zu anderen Erdbeeren bilden sie keine Ausläufer, sondern wachsen in kompakten Horsten und vermehren sich über Samen. Daher eignen sie sich zur Beetabgrenzung und als Wegeinfassung, aber auch für große Töpfe, Schalen und Balkonkästen. So haben Sie immer leckeres Naschobst z.B. für das Müsli parat. Übrigens können sie mehrere Jahre am gleichen Standort stehen bleiben.

Ebenfalls mehrere Jahre am gleichen Platz wächst die „Erdbeerwiese“. Diese stark ausläuferbildenden Sorten, z.B. ‘Florika‘ und ‘Spadeka‘, eignen sich als fruchttragende und geschmackvolle Bodendecker. Sie gedeihen auch im leichten Schatten und eignen sich auch als Unterpflanzung für Johannis- oder Stachelbeerstämmchen sowie Spindelobst.

Viele große rote Erdbeeren

Erdbeeren in einer Glasschüssel

Monatserdbeeren im Tonkasten

Monatserdbeerpflanzen im Beet

Hängeerdbeere im Topf

Der Tag des Gartens
2. Juni 2025

Margeritenwiese

Was für ein schöner Feiertag: der Tag des Gartens! Der Bundesverband Deutscher Gartenfreunde (BDG) hat bereits seit 1984 den zweiten Sonntag im Juni zum „Tag des Gartens“ ausgesprochen. „Der Garten ist ein Paradies“, schwärmen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.

Der Juni zählt zu den schönsten Gartenmonaten. Alles wächst und gedeiht üppig, die Beeren reifen und vielfältiges Leben bereichert die grüne Oase. Es kann sich glücklich schätzen, wer einen Garten hat, oder wenigstens einen Minigarten auf dem Balkon.

Der Garten für Obst und Gemüse

Früher dienten die Gärten vor allem zur Selbstversorgung mit Nahrungsmitteln. Sie lieferten verschiedene Gemüse- und Obstarten, um das ganze Jahr über versorgt zu sein. Heute rückt zunehmend die Freude am Grün in den Vordergrund. Oft sieht man deshalb Tomaten, Kürbis und andere Fruchtgemüse sowie Salate und Kräuter. Aber auch seltene Gemüse und Liebhabersorten finden immer mehr Einzug. Der Garten wird zu einem Ort des Ausprobierens. Beerenobst passt auch in kleine Gärten. Mengenmäßig reicht es zwar oft nicht zum Konservieren, aber zum Naschen langt es allemal.

Der Garten zum Entdecken und Beobachten

Ein Garten ist voller Leben. Wer sich auf Spurensuche begibt, wird schnell fündig. Auf Lippen- und Korbblütlern sowie Doldenblütlern, die Pollen und Nektar bieten, versammeln sich die meisten Insekten. Man entdeckt eine Vielzahl unterschiedlichster Blütenbesucher. Ein weiterer beliebter Ort zum Beobachten ist ein Teich. Bereits der kleinste Tümpel ist voller Leben, besonders wenn verschiedene Zonen zur Verfügung stehen. Schnell erscheinen Libellen, die ihre Eier im Wasser ablegen. Auch ein Totholzhaufen und eine Natursteinmauer sind wertvolle Lebensräume. Der im Trend liegende Naturgarten wird somit zum Entdeckergarten schlechthin. Nicht nur Kinder können sich begeistern, sondern auch immer mehr Erwachsene nutzen das Beobachten und Staunen zum Entschleunigen.

Der Garten im Wandel

Ein Garten begleitet uns durch die Jahreszeiten. Nichts bleibt gleich: im Februar erscheinen erste Frühlingsblüher bis schließlich im Spätherbst und Winter Spinnweben und Raureif stehen gebliebene Blütenstände von Stauden und Gräsern mit Spinnweben und Raureif überzogen werden.

Auch im Laufe der eigenen Lebensphasen wandelt sich ein Garten. Familien mit Kindern brauchen Spielrasen, Sandkasten und viel Platz zum Toben und Spielen. Diese Bereiche laden später ein, um dann andere Gartenideen zu verwirklichen.

In die Jahre gekommene Gärten haben ihren Charme, jedoch sind gelegentlich Veränderungen nötig. In der (Neu-)Gestaltung kann sich die eigene Persönlichkeit ausdrücken, was sich in den Vorlieben für Pflanzen, Baulichkeiten oder Dekorationen zeigt.

Der Garten zur Erholung und Entschleunigung

Jeder gut durchdachte Garten dient zugleich unserer Erholung. So wirkt sich die Farbe Grün beruhigend aus. Blüten und Blattfarben lockern auf und zaubern bunte Fröhlichkeit ins ruhige Grün. Je nach Größe des Gartens ist es sinnvoll sogar mehrere Sitzplätze und Aufenthaltsmöglichkeiten zu haben. Somit hat man auf den Gartenraum einen Blick von verschiedenen Stellen aus. Auch kann man so gezielt der Sommersonne weichen oder die ersten und letzten Sonnenstrahlen des Jahres genießen, sei es mit einer Tasse Kaffee oder einem Buch. Mit geliebten Duftpflanzen rund um die Sitzbereiche wird der Garten zur Wohlfühloase. Der Garten wird Rückzugsort, er ist Treffpunkt von Menschen und Natur. Duftende Blüten und Kräuter regen unsere Sinne an, plätscherndes Wasser beruhigt.

Ein grüner Garten ist ein Therapieort. Einfache körperliche Tätigkeiten wie Unkrautjäten, Staudenrückschnitt und Pflege, das Gießen und Ernten der Gemüsepflanzen, all das lässt den Kopf frei werden und dient dem Stressabbau.

Nicht jeder hat die Möglichkeit eines Gartens. Aber auch Balkone und Höfe können mit einfachen Mitteln zu einem persönlichen Stück Grün werden. Auch hier sind Kombinationen von Zierpflanzen mit Gemüse möglich. Verschiedene Urban Gardening-Projekte geben Anregungen für das Umsetzen zuhause.

Verschiedene Blütenstauden im Beet

Ziergarten mit Kletterrose

Naturgarten mit Insektennisthilfe

Blaue Libelle am Teich

Gartentipp
Kräutergarten mit Schnittlauch
26. Mai 2025

Schnittlauchhalme mit Blüten

Viele Kräuter im Garten sind schon erntereif. Seit einigen Wochen wird Schnittlauch geerntet. Auffallend ist jetzt seine hübsche Blüte, die Bienen und andere Insekten anlockt. Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie geben Ratschläge wie Sie das beliebte Küchenkraut pflegen.

Schnittlauch wächst im Gartenbeet und auch auf kleinen Balkonen in Töpfen und anderen Gefäßen. Somit kann man das beliebte Küchenkraut stets frisch nutzen.

Schnittlauch-Pflege

Schnittlauch (Allium schoenoprasum) wächst am liebsten in einem nährstoffreichen, kalkhaltigen und nicht zu trockenen Boden ohne Staunässe. Zwiebelgemüse sind eigentlich recht genügsam. Doch für eine reiche und wiederholte Ernte während des Sommers benötigt der Schnittlauch immer wieder Wasser und Nährstoffe. Am besten geschieht dies mit einer stickstoffbetonten (Flüssig-)Düngung. Die Grunddüngung erfolgt im zeitigen Frühjahr mit einer Kompostgabe.

Die bis 30 Zentimeter hohen Röhrenblätter können je nach Sorte sehr zart oder grob sein. Zur Ernte schneiden Sie die Halme am besten mit einem scharfen Messer oder einer Schere bis auf etwa drei Zentimeter ab. Sie bleiben zwei Tage frisch, wenn sie in einem mit etwas Wasser gefüllten Glas stehen.

Bilden sich Blüten werden die Stängel hart und eignen sich nicht mehr zum Verzehr. Viele kleine Einzelblütchen bilden eine Scheindolde. Meist blühen sie rosa und lila. Es gibt auch es Sorten mit rötlichen oder gar weißen Blüten. Nach dem Verblühen ist es ratsam die alten Blüten vor dem Aussamen zu entfernen. Die Samen sind sehr keimfreudig. Es kann passieren, dass an verschiedenen Stellen neuer Schnittlauch wächst. Auch Ameisen vertragen die Samen im ganzen Garten.

Jahrelang am gleichen Standort bildet der Schnittlauch oft ein dichtes Wurzelwerk. Nach dem Rückschnitt ist die beste Gelegenheit diesen Wurzelfilz mit einem Kultivator aufzureißen oder den Stock zu teilen und damit den Wurzeln mehr Platz zu verschaffen. Schnell bilden sie wieder dichte Horste.

Gelegentlich tritt Schnittlauchrost auf. Die grünen Halme sind mit färbenden Rostsporen bedeckt und nicht mehr zum Verzehr geeignet. Schneiden Sie dann den Schnittlauch komplett zurück.

Schnittlauch ist nicht nur ein Küchenkraut. Durch seine gute Trockenheitsverträglichkeit wird er bei Dachbegrüngungen, in Schottergärten und Straßenrandbegrünungen recht häufig verwendet. Auch als Beeteinfassung in einem Gemüsegarten eignet sich der Schnittlauch gut und dient als blühender „Buchsersatz“.

Schmackhafter und nützlicher Schnittlauch

Die röhrenförmigen Laubblätter des Schnittlauchs lassen sich am besten frisch in der Küche verwenden, sei es im Salat, in Saucen, über Eierspeisen oder einfach nur auf dem Butterbrot. Für die kalte Jahreszeit lassen sich die kleingeschnittenen Röhren auch tiefgefrieren oder trocknen. Die kleinen abgezupften Blütchen zaubern Farbe in einen grünen Salat oder dekorieren andere Speisen. In Blumen- oder Kräutersträußen halten die Blütenkugeln recht lange.

Ab Mai beginnt die Blütezeit des Schnittlauchs. Rosa bis zartlila – bei Schnittknoblauch auch in weiß – stehen die typischen Blütenkugeln über den grünen Röhrenblättern und schmücken die Pflanze. Vor allem Bienen, aber auch andere Insekten besuchen nun die Blüten, die Nektar und Pollen bieten. In einem bienenfreundlichen Garten lässt man deshalb immer einen Teil des Schnittlauchs zum Blühen kommen. Nach dem Abblühen jedoch werden das alte Laub und die Blüten entfernt. Nach einer stickstoffbetonten Düngung (z.B. Hornmehl, Vinasse) und wässern treibt der Schnittlauch bald wieder frische Röhrenblätter.

Um auch im Winter frischen Schnittlauch zu haben sticht man im Herbst einen Teil des Wurzelstockes aus, entfernt seitlich anhaftende Erde und pflanzt ihn dicht in einen kleinen, nur unwesentlich größeren Topf. Diesen senkt man dann einfach bodengleich wieder in ein freies Beet ein. Am besten lässt man die Töpfe ein paar Wochen draußen im Gartenbeet. Die Ballen treiben williger aus, wenn sie zuvor mindestens drei Wochen Temperaturen um den Nullpunkt erfahren haben. Lust auf frisches Grün? Die Ernte lässt sich zeitlich planen. Entnehmen Sie die Töpfe etwa zwei Wochen bevor Sie im Winter Schnittlauch schneiden wollen und stellen sie bei etwa 18 Grad Celsius hell am Fenster auf.

Kräutertöpfe mit Schnittlauch

Ein Beet voll Schnittlauch

Schnittlauchblüte mit Hummel

Abgeschnittener Schnittlauch wird mit einem Kultivator aufgelockert.

Schnittlauchteilstücke topfen

Schnittlauch im Winter am Fensterbrett

Wassermanagement im Garten, schon im Frühjahr
19. Mai 2025

Bunte Gießkannen

Schon jetzt im Mai ist es heiß und lang anhaltend trocken. Auch die Freizeitgärtner beobachten, wie die Böden immer trockener werden und die Pflanzen zu schlappen beginnen, wenn nicht gegossen wird. Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie geben Tipps, wie Sie wassersparend Gärtnern können.

Wenig Niederschlag, warme Temperaturen und viel Wind begünstigen, dass der Boden austrocknet. Die Pflanzen wachsen momentan sehr stark und verdunsten viel Wasser, was vom Boden nicht nachgeliefert werden kann. Ein sorgsamer Umgang mit der wertvollen Ressource Wasser ist notwendig.

Wenig Wasser über den Winter

Schon seit Wochen fehlen ausreichend Niederschläge, sei es als Regen oder Schnee. Gerade in der Hauptwachstumszeit benötigen die Pflanzen ausreichend Wasser, damit sie sich zu kräftigen und gesunden Exemplaren entwickeln bzw. ihre Früchte ernähren und ausreifen lassen können. Wer schon vor einigen Wochen in Regentonnen oder Zisterne Wasser auffangen konnte, kann zumindest für einige Zeit gießen.

Je nach Boden können länger anhaltende Trockenphasen gravierende Schäden verursachen. Dies zeigt sich besonders auf sandigen, humusarmen, flachgründigen Böden. Eine Zufuhr von organischer Substanz als Gründüngung, Kompost oder ähnlichem erhöht den Humusgehalt des Bodens. Dieser sorgt für eine gute Bodenstruktur und erhöht vor allem die Aufnahme des Regen- bzw. Gießwassers und dessen Speicherfähigkeit.

Bodenpflege

Ein sorgsamer Umgang mit dem Gartenboden fördert nicht nur die Fruchtbarkeit, sondern auch die Wasserhaltefähigkeit. Ganz wichtig ist deshalb das Mulchen, das Bedecken des Bodens. In manchen Staudenbereichen kann es mineralischer Mulch sein (Ziegelsplitt, Kies in unterschiedlicher Körnung). Meist jedoch verwendet man organisches Material. Während im Staudenbeet beispielweise Miscanthushäcksel zu Einsatz kommt, verwendet man in den Gemüsebeeten oft angewelkten Rasenschnitt, Gemüseblätter, gehäckselte Grünabfälle oder Stroh, aber auch Schafwollvlies. Mulchen hemmt die Wasserverdunstung aus dem Boden. Zugleich isoliert die Mulchschicht und vermindert das Aufheizen des Bodens. Die Bodenoberfläche bleibt offenporig und verkrustet nicht, sodass (vor allem starke) Regenfälle oder auch das Gießwasser besser und ohne Erosion versickern können. Eine dickere Mulchschicht unterdrückt oder verhindert das Wachstum von Beikräutern, die zusätzliche um das Wasser konkurrieren. Denselben Effekt hat das Mulchen bewuchsfreier Baumscheiben um Bäume und Sträucher.

Wo der Boden nicht durch Mulch bedeckt ist, wird leicht aufgehackt. Ein flachgründiges Hacken unterbricht die Kapillare (feine Bodenröhrchen), die das Wasser an die Oberfläche führen. Die somit reduzierte Verdunstung erspart etwa zwei Gießvorgänge.

Pflanzen und Pflanzung

Stauden gibt es für jeden Boden und für alle Standorte. Wichtig ist eine Pflanzung, die zum jeweiligen Platz passt. Hitze- und trockenheitsverträgliche Pflanzen besitzen einen geringen Wasserbedarf. Sie tragen somit erheblich zum Wassersparen bei. In Staudenpflanzungen lassen sich rhizom- und knollenbildende Pflanzen sowie Arten mit silbrig-grauem oder kleinblättrigem bzw. gefiedertem Laub, befilzter Blattoberfläche oder dicker Epidermis gut integrieren. Blumenwiesen und kräuterreiche, extensive, weniger gemähte Flächen benötigen im Gegensatz zu intensiven Rasenflächen keine Zusatzbewässerung im Sommer. Nicht zu begehende Flächen lassen sich mit geeigneten Bodendeckern bepflanzen.

Für Tomaten, Zucchini, Gurken und andere einzelnstehende Fruchtgemüse sowie Neupflanzungen von Stauden und Gehölzen eignen sich eingegrabene größere Töpfe, Pflanzmulden bzw. Pflanzringe. Dann kann das Wasser, auch größere Mengen, langsam und tiefer in den Boden eindringen, ohne die Erde wegzuschwemmen. Zudem bilden sich mehr und längere Wurzeln, die dann auch Wasser aus den tieferen Schichten aufnehmen können. Wurzelgemüsearten sind dann besonders im Vorteil.

Sinnvolles Gießen

Ein trockener Boden nimmt schlecht Wasser auf. Gießen Sie daher, wenn der Boden noch leicht feucht im Untergrund ist und die Erde zwischen den einzelnen Gießintervallen nicht vollständig ausgetrocknet. Gießen Sie weniger oft, aber durchdringend. Bei einem schonenden Gießdurchgang sollten es bei Gemüse schon etwa 20 bis 25 Liter je Quadratmeter sein. Dies durchfeuchtet den Boden auch bis zu 20 Zentimeter tief. Dann reicht es oft nur jeden dritten Tag zu gießen. Während Neupflanzungen von Stauden und Gehölzen auch zwei bis dreimal in der Woche Wasser benötigen, können eingewachsene Pflanzen alle zwei bis vier Wochen (oder auch seltener) durchdringend gewässert werden. Wenn Sie nicht mit der Gießkanne wässern, messen Sie ab, wie viel Wasser durch den Schlauch, die Gießbrause oder den Regner kommt, um bedarfsgerecht zu Gießen. Verwenden Sie einen weichen Wasserstrahl, damit der Boden nicht verschlämmt, weggewaschen wird oder schließlich verkrustet.

Am besten ist daher das Gießen am Morgen, wenn die Blätter oft ohnehin taunass sind und der Boden noch kühl. Dann wird das Wasser besser aufgenommen. Gießen Sie nicht die Blätter, sondern direkt an die Wurzeln! Beim Gießen überkopf verdunstet eine Menge Wasser, ohne dass die Pflanzenwurzeln etwas abbekommen. Außerdem können sich Pilzkrankheiten stärker entwickeln. Nachteile eines mittäglichen Gießens sind unnötige Wasserverluste. Die Hitze der Blätter und des Bodens lassen einen Teil des Wassers besonders schnell verdunsten.

Weitere Maßnahmen bei Wärme und Trockenheit

Waschen Sie Obst und Gemüse in Schüsseln, sammeln dieses Wasser in Gießkannen und nutzen es zum Gießen. Und wer seinen Garten nicht vor der Tür hat, gießt Balkonkästen und Kübelpflanzen. Es klingt banal, doch lassen Sie den Sonnenschirm auch für ihre Pflanzen stehen. Die Schattierung sorgt dafür, dass die Pflanzen weniger Wasser benötigen. Zudem beugt der Sonnenschutz Schäden beispielsweise an Beerenobstfrüchten vor.

Korrigieren Sie den Überbehang bzw. starken Behang beim Obst. Zum Ausreifen benötigen die Früchte Wasser. Reduzieren Sie daher die kleinen Früchte rechtzeitig, damit die restlichen wachsen und reifen können. Ein Sommerschnitt bei stark wachsenden Bäumen verringert die Blattmasse und somit die Verdunstung.

Nutzen Sie bei Topfpflanzen Untersetzer, in denen das durchgelaufene Gießwasser aufgefangen (dort kann es auch kurze Zeit stehen bleiben) und durch Aufsaugen des Substrates wieder verwendet wird. Balkonkästen mit Wasserspeicher haben sich bewährt.

Bewässerung im Haus- und Kleingarten (Bericht 4) pdf 2,9 MB

Hängende Blätter bei Stauden

Baum mit Gießmulde

Baumneupflanzung mit Pflanz bzw Gießmulde

Gemulchte Fläche gießen

Grüner Mulch auf einem Beet um eine Pflanze

Gießen über Miscanthusmulch

Aktive Raupen im Garten
12. Mai 2025

Blattschaden durch Raupenfraß

Blattgerippe an Obstbäumen und Sträuchern, braune und kahle Buchsbäume, Gespinste im Apfelbaum und abgefressene Blätter an Stachelbeeren – es ist Raupenzeit! Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie stellen die unterschiedlichen Schädlinge vor.

Meist zu unterschiedlichen Zeiten, in diesem Jahr jedoch parallel, treten Frostspanner, Buchsbaumzünsler, Gespinstmotten und Stachelbeerwespe auf. Die Larven (Raupen) der Insekten schädigen die Pflanzen und Früchte durch (Kahl-)Fraß.

Frostspanner

In den letzten Jahren oft etwas schwächer aufgetreten findet man nun zahlreiche und gefräßige Raupen des Kleinen und des Großen Frostspanners. Zunächst fallen die löchrigen oder abgefressenen Laubblätter von Kirsche, Apfel, Hainbuche und anderen Gehölzen auf. Bei Obstgehölzen sind zudem noch die jungen Früchte angefressen. Sieht man genauer hin, entdeckt man Raupen, die sich mit einem „Katzenbuckel“ fortbewegen. Dies ist das typische Anzeichen von Spannerraupen. Sie sind beim Kleinen Frostspanners grün, die des Großen Frostspanners braun-bunt gefärbt. Gefräßig sind sie beide. Kleine Bäume und Sträucher können Sie nach den Schädlingen kontrollieren und absammeln. Später seilen sich die Raupen ab und verpuppen sich im Boden. Bei starkem Befall ist es nötig Ende September/Anfang Oktober Leimringe an den Stämmen der Bäume anzubringen. Die flugunfähigen Weibchen klettern zu Eiablage im Spätherbst in die Krone, bleiben jedoch zuvor am Leimring hängen. Allerdings sollte diese Leimbarriere im März wieder abgenommen werden.

Buchsbaumzünsler

Schon einige Jahre schädigt der Buchsbaumzünsler das beliebte Ziergehölz massiv. Mancher Gartenbesitzer hat den Buchsbaum deshalb bereits aus seinem Garten verbannt. Die grünen Raupen mit schwarzen Streifen an der Seite und schwarzen Kopf sind sehr gut getarnt und nur bei genauer Beobachtung zu erkennen. Aus den Raupen entwickelt sich nach der Verpuppung ein beigefarbener Falter mit braun umrandeten Flügeln, der wiederum nach ca. neun Tagen seine Eier an noch grüne Buchsbäume ablegt, aus denen nach nur drei weiteren Tagen die kleinen Raupen schlüpfen. Die warmen Tage der letzten Wochen haben die Entwicklung des Buchsbaumzünslern stark vorangetrieben. Sofort fallen die zusammen gesponnenen Blätter auf, in denen meist junge Raupen sitzen. Die größeren Raupen ziehen sich bei Erschütterung sofort ins Innere der Buchspflanze zurück. Betrachten Sie die Buchspflanzen etwas länger, dann entdecken Sie die gefräßigen Raupen und können diese gleich absammeln oder zerdrücken.

Gespinstmotten

Schon wieder hängen weiße Gespinste in den Zweigen von Apfelbäumen, Pfaffenhütchen, Schlehen und Traubenkirsche. Geht man näher heran, so sind Raupengruppen erkennbar, die rasch die Blätter der Wirtspflanze fressen. Mit dem Wachsen der Raupen vergrößern sich die vliesartigen und klebrigen Gespinste sehr schnell. Am besten ziehen Sie beim Entfernen Handschuhe an, sodass Sie die Gespinste gut und gefahrlos zerdrücken können. Halten Sie dabei einen Karton, Pappdeckel oder Eimer unter das Gespinst, denn beim Berühren lassen sich die darin zahlreich befindlichen Räupchen abseilend auf den Boden fallen. Alternativ schneiden Sie die Gespinste in eine große Tüte und entsorgen diese im Restmüll. Leider sind die Gespinste recht dicht und klebrig, so dass Vögel kaum Chancen haben an die Räupchen zu kommen. An größeren Bäumen, wo ein Wegschneiden nicht möglich ist, hat es sich bewährt die Gespinste mit einem langen Stock auseinander zu ziehen.

Stachelbeerblattwespe

Verstärkt treten grünlich-graue Larven mit schwarzen Punkten an Stachelbeeren auf, die die Blätter in sehr kurzer Zeit kahlfressen und nur die Blattstiele übriglassen. Da die Tiere im Inneren mit dem Fressen beginnen, bleibt der Befall lange unerkannt. Auch hier gilt konsequentes Absammeln. Zudem werden rote und weiße Johannisbeeren befallen, die es ebenfalls zu kontrollieren gilt. Je nach Witterung können sich mehrere Generationen entwickeln, so dass bis in den August Schädlingsbefall möglich ist.

Das haben sie alle gemeinsam

Die Eltern der schädlichen Raupen sind (Klein-)Schmetterlinge bzw. Blattwespen. Die Schadraupen haben großen Hunger und fressen die Pflanzen manchmal sogar kahl. Dies schwächt die Pflanzen, vor allem wenn das jährlich und stark auftritt. Sie treiben schlechter aus, werden anfälliger für andere Krankheiten und können schließlich absterben. Die Früchte werden abgestoßen bzw. reifen nicht aus.

Alle Raupen dienen jedoch verschiedenen Tieren als wichtige Nahrungsquelle. Vögel wie beispielsweise Meisen und Spatzen picken die Räupchen der Frostspanner fleißig, besonders im jungen Stadium, aus den Verstecken der Triebe heraus. Auch suchen die Vogeleltern Raupen des Buchsbaumzünslers in den locker aufgebauten Pflanzen, um ihre Jungen zu füttern. Fördern Sie insektenfressende Vögel, die außerdem auch Falter fangen können. Räuberisch lebende Wanzen machen sich über die Eier und Raupen her. Wespen benötigen für die Aufzucht ihrer Jungtiere Eiweiß und nutzen deshalb Raupen als Nahrungsquelle, besonders in den Sommermonaten.

Eine rechtzeitige mechanische Reduktion durch Entfernen vieler Raupen lässt die Pflanzen weiter gut wachsen und bietet trotzdem noch ausreichend Futter für Tiere. Kontrollieren Sie daher ihre Pflanzen regelmäßig und greifen Sie rechtzeitig ein.

Grüne Raupe auf einem angefressenen Blatt

Braun-bunte Raupe mit Katzenbuckel

Von Frostspannerraupe angefressene Früchte

Buchsbaumzünslerraupe zwischen braunen Blättern

Finger suchen Raupe im Gehölz

Gespinstmotten in einem feinen Netz

Tomaten im Kübel
5. Mai 2025

Sichtung Balkontomaten

Tomaten brauchen Sonne und Wärme. Aber nicht unbedingt gewachsenen Boden. Viele Freizeitgärtner ziehen ihre Tomaten im Topf oder anderen Gefäßen. Was es dabei zu beachten gilt, wissen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.

Nicht nur das Pflanzgefäß und die richtige Sorte sind wichtig, auch der richtige Umgang mit der Erde bzw. dem Pflanzsubstrat und die Pflege während des Wachstums.

Vorbereitende Maßnahmen für Kübeltomaten

Für Tomatenpflanzen in Gefäßen (Balkonkasten, „Bäckerkiste“, Hochbeet) eignen sich besonders Busch- und Hängetomaten. Sie verzweigen sich sehr stark und bilden gerade in den Verzeigungen die meisten Früchte. Hier brauchen Sie nichts formieren und ausgeizen. Sorten, wie ´Tumpling Tom Red´ und ´Balkonstar´ tragen massenhaft Früchte. In großen Töpfen oder Kübeln sind auch sogenannte Stabtomaten möglich. Diese lassen sich je nach Standort auch an Schnüren oder sehr langen Stäben aufleiten. Hierbei wird der Haupttrieb stehen gelassen und die Nebentriebe weggebrochen (ausgegeizt). Wählen Sie einen Topf mit einem Durchmesser von über 30 cm. In einem 45 cm breiten Topf haben eine Stabtomate oder sogar drei Buschtomatenpflanzen Platz. Doch gilt: je größer ein Gefäß, umso mehr Erde passt hinein und umso besser kann die Pflanze Wurzeln bilden und wachsen. Substratvolumen von 35 bis 40 Litern gelten als optimal für eine hochwachsende Stabtomate, die bis zum Herbst Früchte trägt. Bevorzugen Sie braune oder helle Töpfe, da sich schwarze sehr stark aufheizen. Dies kann zu Wurzelverbrennungen führen. Wichtig sind Wasserabzugslöcher. Achten Sie auf ein hochwertiges Substrat.

Tomaten in torffreier Erde

Torffreie oder auch torfreduzierte Substrate werden nun überall angeboten. Doch der Umgang mit den klimafreundlicheren Substraten erfordert vom Anwender ein Umdenken. Torffreie Erden besitzen ein geringeres Wasser- und Nährstoffhaltevermögen. Aufgrund von gröberen Strukturen und fehlenden Bindestoffen sickert das Wasser schnell durch. Feinanteile werden mit der Zeit nach unten geschwemmt. Dadurch erscheint die Oberfläche trocken, während im unteren Bereich oft noch ausreichend Feuchtigkeit vorhanden ist. Dies kann mit Fingertest oder evtl. Heben des Gefäßes getestet werden. Zudem ist ein Untersetzer zu einem Topf oder Balkonkasten sinnvoll. Da in den Erden Komposte und Rinden bzw. Holzprodukte verarbeitet sind, kann das durchlaufende Wasser braun verfärbt sein. Dies ist nicht schlimm, jedoch unschön auf der Terrasse. Torffreie Erden verlangen nach öfterem Gießen in kleineren Mengen. Ein automatisches Bewässerungssystem kann hilfreich sein.

Ebenso verhält es sich mit der Düngung, denn durch das geringere Speichervermögen des torffreien Substrates ist häufigeres Nachdüngen nötig. Vor allen die Stickstoffdüngung ist wichtig. Empfehlenswert ist es vor dem Pflanzen organische Horndünger wie Hornmehl oder Horngrieß unterzumischen (etwa fünf Gramm je Liter Substrat). Organische Dünger setzen die Nährstoffe langsam frei, so dass die Tomate auch später noch Nahrung hat. Doch schon nach etwa vier und dann nach acht Wochen sollte jeweils mit Hornmehl nachgedüngt werden (etwa zwei bis drei Gramm je Liter Substrat). Notfallmaßnahmen sind regelmäßige und in kurzen Abständen leichte Flüssigdüngungen mit Blumendüngern oder auch organischen Flüssigdüngern wie Vinasse oder Brennnesseljauche.

Pflanzung und Pflege

Pflanzen Sie die Tomaten tiefer als im Anzuchtstopf, so dass die ersten Laubblätter gerade noch aus der Erde schauen. So bilden die Tomatenpflanzen zusätzliche Wurzeln. Dies fördert das Wachstum und die Stabilität. Stellen Sie die Tomaten erst Mitte Mai ins Freie bzw. wenn keine Kälte mehr zu erwarten ist. Selbst an geschützten Plätzen schädigt der Nachtfrost die wärmeliebenden Pflanzen. Wählen Sie bewölkte Tage für den ersten Freigang aus. Die sonnenhungrigen Tomatenpflanzen benötigen einige Tage, bis sie den nötigen Sonnenschutz in den Blättern aufgebaut haben. Alternativ können Sie zum Umgewöhnen mit Vlies schattieren.

Ein hervorragender Standort für die Topftomaten ist die nach Süden ausgerichtete Hauswand. Unter einem Dachvorsprung stehen die Tomaten im Regenschatten. Hier bleiben Laub trocken und dadurch Pilzerkrankungen wie die gefürchtete Kraut- und Braunfäule fern. Wände speichern zudem Wärme und heizen den Tomaten bis in den Nachtstunden zusätzlich ein.

Neben regelmäßigen Wasser- und Nährstoffgaben werden Stabtomaten ausgegeizt (die jungen Seitentriebe entfernt) und hochgeleitet. Busch- bzw. Balkontomaten benötigen diese Pflege nicht. Sollte es verstärkt regnen ist es sinnvoll das „Buschwerk“ auszulichten, damit die Triebe schneller abtrocknen können.

Tomatenvielfalt auf Tischen

Topftomate mit vielen Blüten

Tomate in Filzsack

Balkontomaten in Bäckerkiste

Tomaten in Töpfen

Vielfalt bei Balkontomaten

Tomaten im Kübel
5. Mai 2025

Sichtung Balkontomaten

Tomaten brauchen Sonne und Wärme. Aber nicht unbedingt gewachsenen Boden. Viele Freizeitgärtner ziehen ihre Tomaten im Topf oder anderen Gefäßen. Was es dabei zu beachten gilt, wissen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.

Nicht nur das Pflanzgefäß und die richtige Sorte sind wichtig, auch der richtige Umgang mit der Erde bzw. dem Pflanzsubstrat und die Pflege während des Wachstums.

Vorbereitende Maßnahmen für Kübeltomaten

Für Tomatenpflanzen in Gefäßen (Balkonkasten, „Bäckerkiste“, Hochbeet) eignen sich besonders Busch- und Hängetomaten. Sie verzweigen sich sehr stark und bilden gerade in den Verzeigungen die meisten Früchte. Hier brauchen Sie nichts formieren und ausgeizen. Sorten, wie ´Tumpling Tom Red´ und ´Balkonstar´ tragen massenhaft Früchte. In großen Töpfen oder Kübeln sind auch sogenannte Stabtomaten möglich. Diese lassen sich je nach Standort auch an Schnüren oder sehr langen Stäben aufleiten. Hierbei wird der Haupttrieb stehen gelassen und die Nebentriebe weggebrochen (ausgegeizt). Wählen Sie einen Topf mit einem Durchmesser von über 30 cm. In einem 45 cm breiten Topf haben eine Stabtomate oder sogar drei Buschtomatenpflanzen Platz. Doch gilt: je größer ein Gefäß, umso mehr Erde passt hinein und umso besser kann die Pflanze Wurzeln bilden und wachsen. Substratvolumen von 35 bis 40 Litern gelten als optimal für eine hochwachsende Stabtomate, die bis zum Herbst Früchte trägt. Bevorzugen Sie braune oder helle Töpfe, da sich schwarze sehr stark aufheizen. Dies kann zu Wurzelverbrennungen führen. Wichtig sind Wasserabzugslöcher. Achten Sie auf ein hochwertiges Substrat.

Tomaten in torffreier Erde

Torffreie oder auch torfreduzierte Substrate werden nun überall angeboten. Doch der Umgang mit den klimafreundlicheren Substraten erfordert vom Anwender ein Umdenken. Torffreie Erden besitzen ein geringeres Wasser- und Nährstoffhaltevermögen. Aufgrund von gröberen Strukturen und fehlenden Bindestoffen sickert das Wasser schnell durch. Feinanteile werden mit der Zeit nach unten geschwemmt. Dadurch erscheint die Oberfläche trocken, während im unteren Bereich oft noch ausreichend Feuchtigkeit vorhanden ist. Dies kann mit Fingertest oder evtl. Heben des Gefäßes getestet werden. Zudem ist ein Untersetzer zu einem Topf oder Balkonkasten sinnvoll. Da in den Erden Komposte und Rinden bzw. Holzprodukte verarbeitet sind, kann das durchlaufende Wasser braun verfärbt sein. Dies ist nicht schlimm, jedoch unschön auf der Terrasse. Torffreie Erden verlangen nach öfterem Gießen in kleineren Mengen. Ein automatisches Bewässerungssystem kann hilfreich sein.

Ebenso verhält es sich mit der Düngung, denn durch das geringere Speichervermögen des torffreien Substrates ist häufigeres Nachdüngen nötig. Vor allen die Stickstoffdüngung ist wichtig. Empfehlenswert ist es vor dem Pflanzen organische Horndünger wie Hornmehl oder Horngrieß unterzumischen (etwa fünf Gramm je Liter Substrat). Organische Dünger setzen die Nährstoffe langsam frei, so dass die Tomate auch später noch Nahrung hat. Doch schon nach etwa vier und dann nach acht Wochen sollte jeweils mit Hornmehl nachgedüngt werden (etwa zwei bis drei Gramm je Liter Substrat). Notfallmaßnahmen sind regelmäßige und in kurzen Abständen leichte Flüssigdüngungen mit Blumendüngern oder auch organischen Flüssigdüngern wie Vinasse oder Brennnesseljauche.

Pflanzung und Pflege

Pflanzen Sie die Tomaten tiefer als im Anzuchtstopf, so dass die ersten Laubblätter gerade noch aus der Erde schauen. So bilden die Tomatenpflanzen zusätzliche Wurzeln. Dies fördert das Wachstum und die Stabilität. Stellen Sie die Tomaten erst Mitte Mai ins Freie bzw. wenn keine Kälte mehr zu erwarten ist. Selbst an geschützten Plätzen schädigt der Nachtfrost die wärmeliebenden Pflanzen. Wählen Sie bewölkte Tage für den ersten Freigang aus. Die sonnenhungrigen Tomatenpflanzen benötigen einige Tage, bis sie den nötigen Sonnenschutz in den Blättern aufgebaut haben. Alternativ können Sie zum Umgewöhnen mit Vlies schattieren.

Ein hervorragender Standort für die Topftomaten ist die nach Süden ausgerichtete Hauswand. Unter einem Dachvorsprung stehen die Tomaten im Regenschatten. Hier bleiben Laub trocken und dadurch Pilzerkrankungen wie die gefürchtete Kraut- und Braunfäule fern. Wände speichern zudem Wärme und heizen den Tomaten bis in den Nachtstunden zusätzlich ein.

Neben regelmäßigen Wasser- und Nährstoffgaben werden Stabtomaten ausgegeizt (die jungen Seitentriebe entfernt) und hochgeleitet. Busch- bzw. Balkontomaten benötigen diese Pflege nicht. Sollte es verstärkt regnen ist es sinnvoll das „Buschwerk“ auszulichten, damit die Triebe schneller abtrocknen können.

Tomatenvielfalt auf Tischen

Topftomate mit vielen Blüten

Tomate in Filzsack

Balkontomaten in Bäckerkiste

Tomaten in Töpfen

Vielfalt bei Balkontomaten

 

 

 

Lass den Rasenmäher stehen – mähfreier Mai
28. April 2025

Wiese Schaugarten

Bei milden Temperaturen im Frühling treibt der Rasen kräftig und im April beginnt das Rasenmähen. Doch was passiert, wenn ich einen Monat nicht mähe? Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie empfehlen den Selbstversuch.

Aus Rasen wird Wiese: Schon wenige Wochen ohne Mahd verändern das Bild. Die Deutsche Gartenbau-Gesellschaft 1822 e.V. zusammen mit der Gartenakademie Rheinland-Pfalz rufen zur Mitmach-Aktion auf.

Mitmach-Aktion „Mähfreier Mai 2025“

„Englischer Rasen“ – grün und ohne Wildkräuter – ist das Sinnbild eines vollendeten Rasens und Vorbild für Rasenliebhaber. Doch aus Großbritannien kommt zudem die Idee und Aktion des „No Mow May“. Diese wurde von der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft 1822 e.V., den Gartenakademien Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg in Deutschland aufgegriffen.

Auch in Deutschland hat der Rasen einen hohen Stellenwert, sodass manche Gärten große Flächen damit einnehmen. Biodivers und nachhaltig ist dies jedoch nicht. Bei der Mitmach-Aktion sind alle Gartenbesitzerinnen und -besitzer, aber auch Kommunen und Unternehmen eingeladen, ihre Rasenflächen einen Monat lang nicht zu mähen und so einen wertvollen Beitrag zum Schutz der Artenvielfalt und zur Verbesserung des Mikroklimas zu leisten. Durch eine andere Mähweise kann dem starken Rückgang von Wildpflanzen und Insekten in Gärten und Landschaft entgegengewirkt werden. Im eigenen Garten können zudem alle dazu beitragen die Vielfalt von Blüten und Bestäubern zu erhöhen.

Lassen Sie deshalb Ihren Rasen im Mai weiterwachsen! Ab dem 22.05.2025 (Internationaler Tag der Artenvielfalt) markieren Sie einen Quadratmeter auf dieser „neuen“ Rasenfläche. Wichtig ist, dass die Stelle zufällig ausgewählt wird, z.B. indem Sie einfach einen Ball über Ihre Schulter werfen und schauen, wo er landet. Hier zählen Sie alle vorkommenden Blüten und tragen sie in die vorgefertigte Tabelle ein. Senden Sie Ihre Zähl-Ergebnisse und Bilder der neuen Blühflächen bis zum 31. Mai 2025. Zusätzlich können die Fotos auch auf Instagram mit dem Hashtag #maehfreiermai gepostet werden. Für die besten drei Einreichungen mit den artenreichsten Wiesenbildern winkt von der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft 1822 e.V. als Dankeschön ein attraktives Gartenfachbuch und heimische Saatgutmischungen aus dem bundesweiten Projekt „Tausende Gärten – Tausende Arten“.

Blüten-Zähl-Tabelle Externer Link

Hierhin schicken Sie die Zählergebnisse und Bilder der neuen Blühfläche
E-Mail: Gartenakademie@dlr.rlp.de

Was bringt es, wenn der Rasen eine Zeit lang nicht gemäht wird?

Längeres Gras ist widerstandsfähiger gegen Trockenheit, da die Wurzeln tiefer wachsen. Die Erde trocknet langsamer ab, da die Gräser den Boden beschatten und somit die Verdunstung aus dem Boden reduzieren. Trockenheit wird besser überstanden. Mit der Zeit entwickeln sich im ungemähten Rasen Kräuter und auch höhere Blumen, deren Blüten Nahrung für Insekten bieten. Bald sieht man eine Vielfalt an Blumen und deren Besuchern.

Mal einen Monat in der Hauptwachstumszeit nicht mähen: Da erkennt man, wie aufwändig die Rasenpflege ist, denn plötzlich ist Zeit zum Genießen. Ein grüner kurzer Rasen benötigt nicht nur regelmäßiges, wöchentliches Mähen, sondern stets ausreichend Wasser und Nährstoffe. Intensiver Rasen wird durch die Klimaveränderung immer problematischer.

Selbst Kompromisse fördern die Artenvielfalt und strukturieren zugleich die „Rasenfläche“. Mähen Sie Wege in die Wiese, die Sie öfter nutzen. Oder lassen Sie Wieseninseln stehen. Mähen Sie Spiel- und Liegefläche regelmäßig, der Rest darf höher wachsen. Nutzen Sie die freie Zeit zur Erholung im Garten und beobachten Sie die neue Wiese.

Mensch mit Ohrschutz mäht Rasen

Wiese und Rasen durch Bogenzaun abgegrenzt

Gemähter Weg in Wiesenfläche

Ingemähtes Stück in einem Rasen

Wieseninsel mit Holzfigur

Ehrentag für den Baum
21. April 2025

Stinkesche Tetradium

Ein Ehrentag für den Baum – muss das sein? Ja, meinen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie. Es wird die Wertigkeit eines Baumes in den Fokus gerückt. Bäume gibt es nicht nur im Wald oder in der freien Natur. Gerade im städtischen Umfeld werden sie immer wichtiger und auch alle Gartenbesitzer können ihren Beitrag leisten.

Bäume übernehmen für uns viele wichtige Aufgaben. Deshalb werden am Tag des Baumes an vielen Orten neue Bäume gepflanzt.

Bundesweiter Tag des Baumes am 25. April

„Andere Festtage dienen der Erinnerung, der Tag des Baumes weist in die Zukunft!“. Dieser Satz stammt vom amerikanischen Journalisten und Farmer Julius Sterling Morton. Auf ihn geht auch der Tag des Baumes zurück, als er 1872 die Arbor Day-Resolution verfasste und am 10. April mehr als eine Million Bäume im baumarmen Nebraska gepflanzt wurden. Am Baum-Ehrentag (in den USA letzter Freitag im April, in Deutschland: 25. April) wird mit Feierlichkeiten auf die Bedeutsamkeit des Baumes für die Menschen und die Wirtschaft hingewiesen. Den deutschen „Tag des Baumes“ gibt es seit 1952 und er wurde von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald eingeführt. Seither gibt es an diesem besonderen Tag viele Mitmachaktionen im Baum- und Waldschutz, z. B. Baumpflanzaktionen.

Bedeutung des Baumes

Gerade heute, wenn der Klimawandel seine direkten Auswirkungen zeigt, sind Bäume unverzichtbar. Die grünen Blätter fungieren als Luftfilter, Frischluftlieferanten, Klimaretter, Klimaanlage. Bäume liefern zudem Holz, Wurzeln ankern in der Erde und schützen somit vor Bodenerosion. Sie sind Lebensraum für viele Tiere. So sind Bäume gerade im urbanen Raum besonders wichtig. Durch betonierte und versiegelte Flächen steigen die Temperaturen vor allem in den Sommermonaten sehr stark an bzw. ist auch nachts keine Abkühlung mehr möglich. Bäume spenden Schatten, so dass sich die Luft nicht mehr so stark aufheizen kann. Durch die Verdunstungstätigkeit der Blätter verbessert sich das Kleinklima und es bleibt im Umfeld etwas kühler.

Persönlicher Klimaschutz auf kleinem Raum

Jeder Gartenbesitzer oder Pfleger eines Gartens kann beitragen: Bäume und Sträucher, je nach Größe des Gartens sollten feste Bestandteile in einem naturnahen Garten sein. Da müssen es nicht sehr große Vertreter wie Ahorn oder Eiche sein. Obstbäume haben ähnliche Effekte und zusätzlichen Nutzen durch die Blüte für Insekten und die Ernte der Früchte. Große Bäume für große Gärten bzw. Streuobstwiesen sind beispielsweise Apfel, Birne, Kirsche, Esskastanie, Walnuss. Verschiedene Obstsorten gibt es auch auf schwächer wachsenden Unterlagen. Diese sorgen dafür, dass auch die Bäume im Wuchs kleiner bleiben und sich dadurch auch für kleinere Gärten eignen. Geeignet sind Halbstamm, vor allem aber Buschbäume mit Spindelerziehung und Säulenobst. Selbst verschiedene Zier- und Beerensträucher sowie blühende, nicht streng geschnittene Heckenpflanzen sind dienlich, um ein bisschen gegen die Erwärmung vorzugehen. Manches eignet sich sogar für große Gefäße auf Balkon und Terrasse. Ein jegliches Grün ist wertvoll. Was können Sie noch pflanzen? Wo können Sie entsiegeln und Bäume und Sträucher pflanzen? Jetzt ist das Angebot in den Baumschulen und Gartencentern sehr groß.

 

Pflanzen des Jahres in Bayern
14. April 2025

Begonie Pflanze des Jahres 2025

Jedes Jahr präsentiert der Bayerische Gärtnereiverband seine Zier- und Gemüsepflanze des Jahres, die zuvor von bayerischen Gärtnern gewählt wurden. Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie stellen diese besonderen sommerlichen Pflanzen vor. Während Begonie und Zauberschnee eher den halbschattigen Platz bevorzugen, fühlt sich der Bratpaprika in der Sonne besonders wohl.

Spezielle Sorten, die in Optik bzw. Geschmack und Verwendung überzeugen, erhalten einen eigenen Namen und dürfen sich „Pflanze des Jahres“ und „Gemüse des Jahres“ in Bayern nennen.

Zarte Blüten für Balkon und Terrasse

Mit den Namen „Eva“ und „Marie“ präsentieren sich eine Begonie (Begonia boliviensis) und ein Zauberschnee (Euphorbia hypericifolia) als „Blütensinfonie“. Das besondere sind sicherlich die Blütenfarben. Eigentlich kennt man den Zauberschnee mit filigranen, kleinen weißen Blüten, doch „Marie“ punktet mit Farbschattierungen von Pink bis Apricot; passend dazu das dunklere Laub. Ebenfalls dunkelgrüne bis rötliche Laubblätter besitzt „Eva“. Die einfachen weißen Blütensterne der Begonie bilden einen perfekten Kontrast. Je nach Lichteinfall erscheinen die Blüten ebenfalls rosa bis apricot. So lassen sich die beiden Pflanzen gut kombinieren, wobei die Begonie mehr Platz benötigt. Auch einzeln in einem schönen Gefäß schmücken sie Balkon und Terrasse. Dann kann sich die Begonie ausbreiten.

Während viele Sommerblumen die Sonne benötigen, möchten „Eva“ und „Marie“ lieber halbschattige Plätze. Dort blühen sie den ganzen Sommer über und bilden, auch ohne Ausputzen (Entfernen verblühter Blüten), stets neuen Blütenflor nach. Austrocknen sollte der Wurzelballen nicht, aber trockenere Phasen überstehen die Pflanzen besser, als wenn ihre Wurzeln zu lange nass waren. Achten Sie auf das regelmäßige Gießen, besonders bei der Verwendung von torffreien Erden. Für eine üppige Blütenpracht benötigen die Pflanzen Nährstoffe. Dies kann mit einem (organischen) Langzeitdünger sein oder mit wöchentlicher Flüssigdüngung etwa vier bis sechs Wochen nach der Pflanzung.

Spanischer Gemüse-Sommer

Mild oder scharf? Nicht umsonst heißt der Bratpaprika ‘Pimientos des Padron‘ auch „Roulettepaprika“. Oft mild, jedoch auch manchmal scharf, schmecken die kleinen grünen und leicht bitteren, dünnwandigen Paprikafrüchte. Wer es nicht zu würzig mag, verwendet besser kleine und junge Früchtchen. Später nimmt die Schärfe zu. Der bayerische Bratpaprika trägt den Spitznamen „Pepe“, was sich leicht merken und spanische Urlaubsfreude aufkommen lässt. Wie auch andere Paprikapflanzen kommt der wärmeliebende Bratpaprika erst nach den Eisheiligen Mitte Mai ins Freie. Dort steht er dann evtl. mit anderen Paprikapflanzen im Abstand von 40 cm in nährstoffreichen lockeren Boden in der Sonne. Auch in größeren Gefäßen oder im Hochbeet macht der bis etwa 50 bis 60 cm hohe Bratpaprika eine gute Figur. Erreicht er die Höhe, helfen Stützen und Stäbe, damit er aufrecht steht und bei Wind nicht abbricht. Bratpaprika benötigen regelmäßig Nährstoffe. In Gefäßen ist auch eine regelmäßige Flüssigdüngung möglich. Im Garten erfolgt die Düngung über organische Düngemittel wie z. B. Hornmehl, Maltaflor. Regelmäßige Wassergaben sind ebenfalls nötig. Ein Zuviel an Wasser schädigt jedoch die Wurzeln. Damit es sich für die Ernte und Zubereitung lohnt, setzt man besser zwei oder mehr Pflanzen. Die Ernte beginnt im Juli oder August. Dann werden die kleinen, nur wenige Zentimeter großen Paprikafrüchte in (Oliven-)Öl gebraten und mit Meersalz bestreut. Somit sind sie ein idealer spanischer Sommersnack.

„Eva“, „Marie“ und „Pepe“: nicht überall zu haben

Die bayerischen Pflanzen des Jahres erhalten Sie exklusiv in Mitgliedsbetrieben des Bayerischen Gärtnerei-Verbandes sowie der Initiative „Ihre RegionalGärtnerei“. Dort werden Pflanzen umweltbewusst und ressourcenschonend produziert. Zudem sind die Gärtnereien regionale Arbeitgeber.

Erhältlich sind „Eva“ und „Marie“ sowie „Pepe“ traditionell ab dem „Tag der offenen Gärtnerei“, der bayernweit am letzten Wochenende im April stattfindet, dieses Jahr ab dem 26.04.2025.

Hier finden Sie weitere Informationen, auch zu den Bezugsquellen in Ihrer Nähe:

BegonieZauberschnee MarieZubereiteter Bratpaprika

 

Vergissmeinnicht im Staudenbeet
7. April 2025

Himmelblaue Blüten von Kauskasus-Vergissmeinnicht

Vergissmeinnicht kennt man meist als zweijährigen Frühlingsblüher. Doch auch eine Staude trägt diese schönen zarten blauen Blüten: das Kaukasus-Vergissmeinnicht. Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie stellen die Pflanze vor.

Das Kaukasus-Vergissmeinnicht schmückt mit Blüte und Blatt über viele Jahre das Staudenbeet. So gilt es als Blüten- und Blattschmuckpflanze.

Staude des Jahres 2025

Jedes Jahr gibt es eine neue Staude des Jahres. Und diesmal fiel die Wahl auf das Kaukasus-Vergissmeinnicht Brunnera macrophylla. Da es typisch blaue Blüten selten gibt, ist diese Staude etwas Besonderes. Himmelblaue kleine Blütensternchen schweben an dünnen Stängelchen in lockeren Rispen über den Blättern. Die Blütezeit liegt in den Monaten April bis Anfang Juni. Anschließend schmücken die herzförmigen Blätter. Diese sind relativ groß und rau. Manche Sorten besitzen silberweiße Blattfärbungen und sind ohne Blüte deshalb besonders attraktiv. Sonne während des Sommers mag das Kaukasus-Vergissmeinnicht nicht, außer der Boden ist ausreichend feucht und wird regelmäßig gewässert. Auch sandige Böden sind ungeeignet, da das Wasser schnell abfließt. Dagegen fühlt es sich in einem mäßig nährstoffreichen, lehmig bis humosen Boden an schattigen bis halbschattigen Stellen wohl. Während das bekannte zweijährige Vergissmeinnicht durch Selbstaussaat durch den Garten vagabundiert, bleibt das Kaukasus-Vergissmeinnicht an Ort und Stelle. Viele Jahre bereitet die etwa 30 cm hohe und polsterförmig wachsende Staude Freude im Staudenbeet. Pflanzt man sechs bis acht Exemplare auf den Quadratmeter, wachsen sie bald zu einem dichten Polster und bedecken den Boden bis in den Herbst. Ein Rückschnitt nach der Blüte ist nicht zwingend nötig, regt allerdings zu einem frischen Blattaustrieb an.

Sortenvielfalt

Die im April und Mai erscheinenden Blüten sind nicht nur Vergissmeinnicht-blau. Die Sorte Brunnera macrophylla ‘Betty Bowring‘ erblüht in reinem Weiß. Während diese sowie die Art Brunnera macrophylla frischgrüne Blätter ausbildet, gibt es zahlreiche Sorten, die silbrig-weiß panaschierte Herzblätter aufweisen; z.B. ‘Jack Frost‘, ‘Alexander’s Great‘, ‘Queen of Hearts‘ und ‘Dawson‘s White‘. Diese fallen mit den hellen Blättern, auch ohne Blüten, an dunkleren Standorten im Halbschatten oder Schatten besonders auf.

Das Kaukasus-Vergissmeinnicht lässt sich gut mit anderen schattenverträglichen Stauden kombinieren. Geeignete Pflanzen sind Farne, Funkie (Hosta), Astilben und Gräser (z.B. Japanisches Berggras Hakonechloa macra oder Waldmarbel Luzula sylvatica). Aber auch verschiedene Frühlingsblüher können die blauen Blüten begleiten. Dies sind (weiße) Tulpen und Narzissen, Anemonen und Hyazinthen sowie Lenzrosen. Eine Pflanzung in größeren Gefäßen ist möglich, solange sichergestellt wird, dass diese nicht komplett durchfrieren.

Kaukasus-Vergissmeinnicht im Staudenbeet

Kaukasus-Vergissmeinnicht mit dunkellaubiger Heuchera kombiniert

Kaukasus-Vergissmeinnicht mit silbrig-weißen Blattteilen

Kaukasus-Vergissmeinnicht mit weißen Blüten

Es geht los mit dem Balkongärtnern
31. März 2025

Salat und Kohlrabi im Sack

Es juckt in den Fingern und die Frühlingssonne lockt. Zeit, um die Balkone mit verschiedenen Nutzpflanzen zu verschönern. Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie geben Tipps, was jetzt möglich ist.

Eigene Kräuter oder Salate? Auch auf kleinem Raum ist dies möglich. Im April kann auf den Balkonen gestartet werden. Nur bei Kälte ist ein leichter Schutz nötig.

Pflanze und säe dir dein Gemüse

Zum ersten frischen Grün gehören Salate. Pflücksalate haben den Vorteil, dass sie sich blattweise ernten lassen und so über einen längeren Zeitraum stehen und geerntet werden. Mit roten oder grünen Blättern gibt es Eichblatt- und gekräuselte Lollo-Salate. Achten Sie beim Pflanzen darauf, dass die Salate, die in der Regel in Erdpresswürfeln angeboten werden, nicht zu tief in die Erde kommen. Die Würfelchen dürfen maximal bis zur Hälfte in der Erde stehen oder man setzt sie oben auf. Bis die Wurzeln ins Substrat gewachsen sind, gießen Sie regelmäßig, damit der Erdwürfel nicht austrocknet. Auch Kohlrabi eignet sich für ein größeres Gefäß auf dem Balkon. Hier wird der Presstopf aber ganz eingegraben. Nicht vergessen darf man Radieschen. Dieses pflegleichte Sägemüse wächst schon innerhalb weniger Wochen zur Erntereife. Die recht großen Samen werden im Abstand von etwa fünf Zentimetern in eine maximal ein Zentimeter tiefe Rille gelegt, mit Erde bedeckt und leicht angedrückt. Alternativ können Sie Radieschen-Samen auch einzeln zwischen andere Pflanzen stecken. Auch die Aussaat erster Möhren ist möglich. Da die Gefäße meist nicht sehr tief sind, um ausreichend lange Karotten zu ernten, greift man besser auf kurze Sorten und sogenannte Snack-Möhren zurück (z.B. ‘Caracas‘, ‘Pariser Markt‘).

Gemüse ist nährstoffbedürftig, deshalb können Sie Pflanz- bzw. Blumenerde verwenden. Bei frischer Erde ist eine Nachdüngung für die genannten Gemüsearten nicht nötig. Bei einem Pflanzenwechsel in ein paar Wochen ist einen Nachdüngung jedoch sinnvoll. Wird es noch mal kalt oder gar frostig, bietet eine Abdeckung aus Vlies oder auch aus Zeitung oder ähnlichem kurzzeitig Schutz. Achtung! Wärmebedürftige Gemüse wie Tomaten, Chili, Paprika, Zucchini und Auberginen erhalten ihren Balkonplatz erst bei zuverlässig warmem Wetter, meist ab Mitte Mai.

Frische Kräuter vor der Balkontür

Kräuter würzen Speisen. Umso schöner, wenn sie frisch auf den Teller kommen. Schnittlauch und Petersilie gibt es bereits im Lebensmitteleinzelhandel in Töpfen. Sie kann man auch in den Balkonkasten setzen. In Gartencentern und im Gartenfachhandel locken weitere Kräuter. Viele von ihnen können ebenfalls gepflanzt werden. Achten Sie auf deren Standortbedingungen. Mediterrane Kräuter wie Thymian, Salbei, Oregano und Co. mögen einen wasserdurchlässigen und sonnigen Platz. Nässe an den Wurzeln lässt sie absterben. Auch ihr Nährstoffbedarf ist recht gering. Mehr Feuchtigkeit benötigen Petersilie, Minze, Zitronenmelisse und Schnittlauch. Viele Kräuter sind mehrjährig und können über längere Zeit im Gefäß wachsen. Verwenden Sie daher bei der Neupflanzung Kübelpflanzenerde, die strukturstabile Zuschlagsstoffe enthält, damit das Substrat nicht zusammensackt. Obwohl die mehrjährigen Kräuter Kälte gut vertragen, ist es ratsam sie bei einem Kälteeinbruch zu schützen, da sie im Gewächshaus angezogen wurden. Achtung! Das beliebte Basilikum wird erst ab Mitte Mai ins Freie gestellt. Es ist sehr wärmebedürftig und verliert bei Kälte schnell seine Blätter.

Grüne Pflückssalatjungpflanzen in einem Gefäß

Petersilienpflanzen im Topf liegen in Teilstückeen

Roter Pflücksalat, Rauke, Petersilie in einer Bäckerkiste gepflanzt

 

 

Nachwuchsgärtner entdecken den Garten
24. März 2024

Kinder basteln

Die Leidenschaft zum Gärtnern ist nicht angeboren. Man eignet es sich selbst an oder lernt es von Eltern, Großeltern und Freunden. Wichtig ist die Freude an der Natur und das Beobachten. Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie bieten daher nicht nur Seminare für Erwachsene an, sondern auch Kinderworkshops.

Gartenkurse für Kinder bedienen alle Sinne, um Lust auf Garten und Natur zu machen. Die Bayerische Gartenakademie veranstaltet Kurse in Veitshöchheim und in den Sommerferien in Bamberg.

Staunen, mitmachen, entdecken & nachmachen!

Kinder sind neugierig und dies gilt es zu nutzen. Auf dem Grünen Campus der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim und in Bamberg erleben Kinder den Umgang mit Pflanzen und lernen, wie man die Ernte aus dem Garten verwerten kann. Ziel ist es die Freude am Gärtnern und an der Natur zu wecken sowie vielleicht auch neue Leidenschaften zu entdecken und zu fördern.

Was sind Räuber und Schmarotzer und wie laden wir die richtigen Helfer in unseren Garten ein? Wie kommt der Honig in die Wabe – und wie kommt er wieder heraus? Welche Früchte schmecken am süßesten und was kann man daraus alles herstellen? Und wozu hat der Gartenboden eigentlich Löcher? Die Antworten darauf geben die Mitmach-Kinderworkshops der Bayerischen Gartenakademie in Veitshöchheim.

Mitmachen und teilnehmen

Das Workshopangebot richtet sich an Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren. Von 15 bis 17:30 Uhr heißt es zuhören, entdecken und werkeln. Gartengerechte und witterungsangepasste Kleidung, Sonnen– und Regenschutz sowie feste Schuhe sind wichtig. Workshopmaterial und Nutzung von Geräten sind im Unkostenbeitrag von 20 € je Kind inbegriffen. Durch die begrenzte Teilnehmerzahl (maximal 15 Kinder) werden die Themenworkshops intensiv betreut und es kann auf die Kinder individuell eingegangen werden. Eine Teilnahme ist nur mit vorheriger Anmeldung möglich. Mit der Anmeldebestätigung wird der genaue Treffpunkt mitgeteilt.

Erster Kinderworkshop 2025

Los geht es mit den Gartennützlingen am Donnerstag, den 10. April 2025 unter dem Motto „Nützlinge – Die kleinen und großen Helfer im Garten“. Die Nachwuchsgärtnerinnen und -gärtner nehmen die Marienkäfer, Hummeln, Laufkäfer & Co unter die Lupe und bauen danach für verschiedene Nützlinge Unterkünfte. Diese dürfen dann auch mit nach Hause genommen werden, wo sie einen Platz im eigenen Garten finden. Bei einer Entdeckungstour durch die Schaugärten der LWG (An der Steige 15, 97209 Veitshöchheim) erfahren die Teilnehmenden außerdem, wie der Garten gestaltet werden kann, damit sich die unterschiedlichen Tiere wohl fühlen und ansiedeln. Das ist besonders hinsichtlich des Klimawandels und des Pflanzenschutzes ein wertvoller Beitrag. Anmeldeschluss ist der 3. April 2025.

Hier geht es zur Anmeldung vom Kinderworkshop „Nützlinge – Die kleinen und großen Helfer im Garten“ in Veitshöchheim.

Weitere Workshop-Themen 2025

Wie kommt der Honig in die Wabe – und wie kommt er wieder heraus? Dies erfahren die Kinder bei „Bienen und das flüssige Gold“ am 22. Mai. Am 24. Juli stehen „Süße Früchtchen“ im Mittelpunkt. Welche Früchte schmecken am süßesten und was kann man daraus alles herstellen? Mit dem „Lebensraum Erde“ befasst sich der Workshop am 23. Oktober, wenn es um die Frage geht: „Wozu hat der Gartenboden Löcher?“

Weitere Informationen zu den Kinderworkshops sowie zur Anmeldung finden Sie hier: „Den Garten entdecken: Workshops für Kinder“

Impressionen aus den Kinderworkshops

Kinder basteln und bemalen Metalldosen

Hände stecken Röhrchen in bemalte Metalldose

Kreative Nisthilfen für Wildbienen und Unterschlupfmöglichkeiten für Nützlinge

Ein Siebenpunkt-Marienkäfer sitzt auf einer rosa Blüte.

Kind mit Imkerhut vor einem Bienenstand

Kinder stehen um eine Imkerin

Bienen sitzen an einer Wabe

Eigene Tomatenanzucht
17. März 2025

Tomatensämling

Erst jetzt, Mitte bis Ende März, ist die optimale Zeit Tomaten für den Garten auszusäen, wissen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie. Mit der eigenen Anzucht wird der Traum einer großen Sortenvielfalt wahr.

Möchte man spezielle Tomatensorten, so bleibt nur die Selbstaussaat. Bis zur Pflanzung im Mai sollen sich kräftige Jungpflanzen entwickeln. Deshalb ist einiges zu beachten.

Aussaat nicht zu früh

Ungeduldige haben schon Anfang oder Mitte Februar Tomaten ausgesät und sie berichten von ihren Pflänzchen. Diese sind dann zwar schon mehrere Zentimeter hoch, jedoch weich, hochgeschossen und dünn. Dies ist die Folge von zu früher Aussaat, denn Januar und Februar bieten selbst am Fensterbrett noch kein ausreichendes Lichtangebot. Für kräftige und kompakte Pflanzen erfolgt die Aussaat erst ab Mitte März. Durch gute Lichtverhältnisse wachsen nun starke Pflanzen heran, die je nach Witterungsverhältnissen ab Mitte Mai ins Freie gepflanzt werden. Kleinere und kompaktere Pflanzen wachsen oft besser an und holen mögliche Wuchsdefizite schnell nach.

Für die Aussaat benötigt man außer den Tomatensamen Aussaatgefäße und ein spezielles Anzuchtsubstrat. Als Aussaatgefäße eignen sich flache Kisten, Blumentöpfe, Joghurtbecher, Multitopfplatten, Gemüseschalen und vieles mehr. Wichtig sind Abzugslöcher, damit überschüssiges Wasser ablaufen kann. Bleibt die Erde grundsätzlich weniger nass, bilden sich stärkere Wurzeln. Nutzen Sie spezielle Aussaaterden. Sie sind nährstoffarm, feinkrümelig, luftig und besitzen weitere gute Voraussetzungen für die jungen Keimlinge. Ganz wichtig sind Etiketten. Besonders bei der Aussaat mehrerer Tomatensorten ist eine sorgfältige Beschriftung wichtig, da beispielsweise nicht alle Sorten ausgegeizt werden müssen oder sie sehr unterschiedlich vom Wuchs sind. Außerdem lässt sich dann die einzelne Sorte besser beurteilen.

Und los geht’s: Füllen Sie das Substrat in die Aussaatgefäße bis knapp unter den Rand. Entweder legen Sie die relativ großen Samenkörner einzeln in Töpfchen oder auch mehrere Samen in ein größeres Gefäß. Drücken Sie sie leicht an, bevor sie mit etwas Erde abgedeckt werden. Nun gießen Sie vorsichtig, aber durchdringend mit einem feinen Wasserstrahl. Jetzt kann das Samenkorn quellen. Später pikiert man dann die jungen Pflänzchen in einen kleinen Topf.

Optimal zum Keimen sind Temperaturen zwischen 22 und 25 Grad Celsius. Ist die Tomatensaat aufgegangen, sorgen leicht abgesenkte Temperaturen von 16 bis 18 Grad Celsius dazu, dass sich kurze und kräftige Jungpflanzen entwickeln können. Licht ist zum Wachsen besonders wichtig. Nach der Keimung, sobald sich grüne Blättchen zeigen, benötigen die Pflänzchen einen hellen Platz am Fenster. Bei mangelndem Licht bilden sich dünne und lange Triebe. Stellen Sie die Pflanzen eventuell auch auf eine Erhöhung und lassen Sie die Gardine weg. Sinnvoll ist dann das Pikieren, was bei Ansaat mehrere Samen in Töpfen zwingend notwendig ist. Beim Vereinzeln der jungen Pflänzchen kommen sie tiefer in das Substrat. Dies hat den Vorteil, dass sich zusätzliche Wurzeln bilden können. Bereits gut angewachsen, können sie tagsüber bei warmen Temperaturen im April und vor praller Sonne geschützt auch ins Freie. So werden sie „abgehärtet“.

Auf die Sorte kommt es an

2024 war durch wiederkehrende Niederschläge kein optimales Tomatenjahr, denn die Kraut- und Braunfäule hat teilweise stark geschädigt. Besser war dran, wer ein Tomatendach besaß oder/und robuste Sorten angepflanzt hatte. Die Vielfalt der Tomatensorten ist riesig. Dabei geht es nicht (nur) um Ertrag, sondern auch um besondere Farben und Formen. Auch bei den Sorten, die widerstandsfähig gegen die Kraut- und Braunfäule sind, gibt es klein- und großfruchtige, rosafarbene und gelbe Sorten. Aber Achtung! Widerstandsfähig heißt nicht „ohne Befall“. Doch die Pilzkrankheit tritt sehr spät oder nur schwach ausgeprägt auf, sodass die Pflanzen und vor allem die Früchte lange gesund bleiben und keine Symptome der Kraut- und Braunfäule zeigen. Widerstandsfähige Tomatensorten sind beispielsweise ‘Resibella‘, ‘Primabella‘, ‘Philovita F1‘, ‘Duttingold‘ (gelb, oval), ‘Rose Crush F1‘ (pink, Fleischtomate) und ‘Crimson Crush F1‘.

Tomatensämlinge in öpfen

Gemüsejungpflanzen in Töpfen stehen auf einem Beet

Vielfältige Tomaten in einem grünen Korb

 

Im Garten wird es bunt
10. März 2025

Krokus mit Bienen

Wie schön sich doch ein Garten zeigt, wenn schon bald im Jahr erste Blüten zu sehen sind. Bei milden Temperaturen lassen sich schon Honigbienen und Hummeln beobachten. „Pflanzen, die im zeitigen Frühling blühen sind erste wichtige Nahrungsquellen, besonders für verschiedene Wildbienen“, bekräftigen die Mitarbeiter der Bayerischen Gartenakademie.

Genießen Sie sonnige Stunden, schlendern Sie durch den Garten und entdecken Sie den Frühling!

Bunte Blüten von Zwiebelblumen und Stauden

Die Klassiker der Winter- und Vorfrühlingsblüher sind Geophythen, also Pflanzen mit unterirdischen Speicherorganen. Der gelbe Winterling (Eryanthis hyemalis), weiße Schneeglöckchen in Sorten (Galanthus) und Märzenbecher (Leucojum vernum) sowie bunte Krokusse blühen eifrig und bringen erste Farbe in den Garten. Schon bald erscheinen erste Narzissen und Hyazinthen, während es bei den meisten Tulpen noch etwas dauert bis sie ihre Farbenpracht entfalten. Weniger bekannt sind Frühlings-Alpenveilchen (Cyclamen coum). Sie bilden in wintermilden Gebieten dichte Teppiche in weiß- über pink bis violettfarbenen Tönen.

Schon in Vollblüte sind Christrose und auch Lenzrose. Bunt leuchten die Blüten der Garten-Teppich-Primel und Kissen-Primel (Primula x pruhoniciana und Primula juliae), die sich ganz nahe am Boden aus der Erde schieben. Je nach Sorte sind sie in verschiedenen Farben erhältlich (weiß, hellgelb, rosa und violett). Die bunten Farbkleckse der Blüten erscheinen zwischen den wintergrünen Blättern. Die polsterbildenden Primeln fühlen sich in der Sonne, vor allem aber unter lichten Gehölzen wohl.

Frühe Blüten der Gehölze

In Vollblüte steht die Kornelkirsche (Cornus mas) mit ihren gelben, in dichten Büscheln sitzenden Blüten. Als Großstrauch oder Kleinbaum kann die langsam wachsende Pflanze als Solitär stehen. Es ist sinnvoll großfruchtige Sorten zu pflanzen wie ‘Jolico‘ und ‘Kasanlaker‘, um die roten Früchte im Spätsommer verwerten zu können. Die Wildform der Kornelkirsche eignet sich sogar für geschnittene Hecken in einem Naturgarten. Während die Haselnussblüte meist schon beendet ist, blühen nun erste Weiden mit ihren silbrigen Kätzchen.

Zwei duftende Vertreter findet man unter den Schneebällen. Duftschneeball (Viburnum farreri) und Winterschneeball Viburnum bodnantense ‘Dawn‘ sind die häufigsten Vertreter. Beim Duftschneeball erscheinen die einzelnen Blüten der nur wenige Zentimeter langen Blütenrispen im Knospenzustand erst rosa und werden dann beim Aufblühen weiß. Leider sind die Blüten durch Nachtfröste gefährdet. Deshalb ist es sinnvoll, den Duftschneeball an einem geschützten Standort zu pflanzen. Farbintensiver und größer sind die Blüten des Winterschneeballs. Seine Blüten vertragen Fröste besser.

Intensiv fruchtig und zitronig riechen die weißen Blüten der Winter-Duft-Heckenkirsche (Lonicera purpusii). Dieser recht kompakt wachsende Strauch besticht mit seiner üppigen Blütenfülle und dem betörenden Duft. Leider findet man ihn, ebenso wie die Chinesische Winterblüte (Chimonanthus praecox) sowie die Schneeforsythie (Abeliophyllum distichum) recht selten in den Gärten.

Erste offene Blüten der Japanischen Zier- oder Scheinquitte (Chaenomeles japonica) in orange oder rot zeigen sich an den noch laublosen dornigen Zweigen. Dieses Kleingehölz mit maximal eineinhalb Metern Höhe lässt sich problemlos auch niedriger halten und kann auch gut als Abgrenzung zur Straße verwendet werden, um z.B. Hunde vom Grundstück fernzuhalten. Die ab September reifenden gelben, säuerlichen Früchte können ähnlich wie Quitten verwendet werden.

Bis zur Obstblüte dauert es dann nicht mehr lange. Sie sind eine wichtige Nahrungsquelle für die Honigbiene und ihre wilden Verwandten sowie andere Insekten. Beginnend mit den Prunus-Arten wie Mandel, Pfirsich und Aprikose, folgen Mirabelle und Zwetschge, dann Sauer- und Süßkirsche. Die Birne und der roséfarben blühende Apfel samt Ziersorten liegen dazwischen.

Blüten für (Wild-)Bienen

Wild- und Honigbienen benötigen während der ganzen Vegetationszeit Nektar und Pollen. Nektar ist die Kohlehydratquelle. Pollen dient der Eiweißversorgung und ist besonders für die Aufzucht der Brut wichtig. Während Honigbienen und Hummeln verschiedene Pollenquellen nutzen können, gibt es viele solitäre Wildbienenarten, die den Pollen bestimmter Pflanzen benötigen. Deshalb sieht man diese spezialisierten Wildbienen auch nur für kurze Zeit. Ein vielfältiger Garten kann mit der richtigen Pflanzenauswahl Nahrungsquelle für unterschiedliche Wildbienenarten sein.

An sonnigen Tagen mit milden Temperaturen entdeckt man neben den bekannten Honigbienen auch die Königinnen der Dunklen Erdhummeln. Diese suchen nach möglichen Nistplätzen. Erste Holzbienen fallen allein schon wegen ihrer Größe auf. Ab März fliegen außer den unterschiedlichen Hummeln auch verschiedene Arten der Sandbienen, Pelzbienen, Seiden- und Furchenbienen sowie die meist bekannteren Mauerbienen.

Helleborus mit weißer Blüte

Primel im Garten mit rosa und hellgelben und weißen Blüten

Kleine Blümchen mit blauen und weißen Blütchen

Klienblütige gelbe Narzissen

Kleine sternförmige gelbe Blütchen

Leuchten rote Blüten zwischen grünen Blättern.

 

Gartentourismus
3. März 2025

Gartenschätze entdecken

An vorzeigbarem Grün mangelt es in Bayern nicht. Öffentliche Parks, Schloss- und Klostergärten, aber auch private Gärten bieten oft ungeahnte Schätze. Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie empfehlen im Lauf des Jahres den Blick über den Gartenzaun zu werfen oder auch hinter Mauern zu schauen.

Gartenreisen, geplante und spontane Besuche in Gärten, Parks und Gartenschauen während des Urlaubs oder Tagesreisen zu Gärten und Gartenbaubetrieben liegen im Trend. Es ist die Suche nach Schönheit und Luxus in Grün, teilweise anwendbar und inspirativ für den eigenen Garten.

Der Garten

Gärten gewinnen an Bedeutung. Sie sind vielfältig und Ausdruck der eigenen Persönlichkeit. Jeder Garten präsentiert sich unterschiedlich und doch haben sie vieles gemeinsam. Jedes Grün wirkt dem Klimawandel entgegen. So lassen unversiegelte Flächen Niederschläge versickern, was vor allem in Zeiten mit Starkregenereignissen einen immens wichtigen Aspekt darstellt, und Pflanzen sorgen für Sauerstoff, binden CO2 sowie Feinstaub und filtern die Luft. Durch ihre Verdunstung entsteht eine kühlere Umgebungsluft.

Je nach Gestaltung und Zweck dient ein Garten der Erholung, der Selbstversorgung mit Obst und Gemüse. Er ist Rückzugsort für verschiedene Tiere, verfügt über eine Sammlung verschiedener Pflanzenarten und Sorten und er verändert sich im Jahreslauf. So erleben wir die Jahreszeiten intensiver.

Garten ist Freizeitbeschäftigung: planen, pflanzen und pflegen, immer auf der Suche nach Neuem, stetes Informieren und leben mit der Natur. Garten ist Erholung, körperliche Ertüchtigung, Freude und Inspiration.

Gartenführungen

Alljährlich bildet die Bayerische Gartenakademie Gästeführer “Gartenerlebnis Bayern“ aus. Mit dieser Qualifizierung gerüstet, begleiten sie Sie durch verschiedenste gärtnerische Flächen und machen durch fundiertes Fachwissen die Führung zu einem besonderen Erlebnis. Zugleich wird das touristische Angebot der Gegend durch einen wertvollen Aspekt ergänzt. Privatgärten als auch öffentlich zugängige Gärten haben einen besonderen Reiz, wenn Hintergründe, Gestaltungselemente und Nutzung mit gärtnerischen Kenntnissen und Hintergrundwissen erklärt werden.
Für die nächste Qualifizierung Gästeführer „Gartenerlebnis Bayern“ finden Sie ab September weitere Informationen auf der Homepage der Bayerischen Gartenakademie.

Gartentage, Gartenstammtische und mehr

Ganz beliebt sind die Tage der offenen Gartentür, die meist im Juni in vielen Landkreisen Bayerns stattfinden. Privatpersonen laden ein, ihren Garten und persönlichen Gartenschatz kennenzulernen. Schnell kommt man mit den Gartenbesitzern ins Gespräch und erfährt viel Wissenswertes rund um den Garten. Zugleich erhält man neue und bewährte Ideen, die man im eigenen Garten umsetzen kann. Oft entsteht ein Wissensaustausch von Freizeitgärtnerinnen und -gärtnern mit gleichen Interessen. Gartenstammtische dienen ebenso dem Wissens- und Erfahrungsaustausch wie verschiedene Socialmedia-Plattformen. Nicht selten gibt es neue Einblicke in den jeweiligen Garten – sei es direkt persönlich oder virtuell.

Garten mit Holzzaun im Vordergrund

Mehrere Leute stehen in einem Garten als Gruppe zusammen

Ein vielfältiger Naturgarten

Holzskulptur in einer Wiese

Zwei Menschen gehen in einem Park spazieren.